Sie haben nach „Gedanken unterdrücken“ gesucht? Wenn Sie jetzt in meiner Beratungspraxis säßen, würde ich Sie fragen:
- Was für Gedanken wollen Sie nicht denken?
- Haben Sie diese Gedanken schon oft gedacht?
- Wie erfolgreich waren Sie bisher darin, Gedanken zu unterdrücken oder zu stoppen?
- Kennen Sie das Bild vom rosa Elefanten im Baum, an den Sie jetzt bitte nicht denken sollen?
Erste Tatsache: „Erfolgreich“ kann niemand Gedanken unterdrücken
Wenn Sie die Idee haben, z. B. aufdringliche Gedanken aus Ihrem Leben zu verbannen, zu verscheuchen oder zu vertreiben, dann dürfte das schwierig bis unmöglich sein.
Es ist für das Gehirn nicht möglich, beim Gedanken an einen Gedanken diesen Gedanken zu entfernen.
Warum ist es nicht möglich, Gedanken zu unterdrücken?
Weil Gedanken recht attraktiv sein können, zumal jene, die wir nicht denken wollen.
Es müssen nicht nur negative Gedanken sein, die unerwünscht sind. Viele versuchen auch, sich positive Gedanken zu verbieten. Zum Beispiel kann der Gedanke an ein Stück Kuchen durchaus positiv sein. Sehr verlockend. Mit dem positiven Gedanken ans Kuchenessen kann aber auch der weniger erbauliche Gedanke an die Gewichtszunahme verbunden sein.
Und schon kommt es zu einem inneren Dialog zwischen zwei Seiten des Menschen: die Genuss-Seite sagt: Kuchen! Die Vernunftseite sagt: Verzicht!
Ein heftiger Streit kann entbrennen.
Wenn Sie obendrauf auch noch die Forderung setzen, Sie sollten den Gedanken an Kuchen unterdrücken … Sie merken es, das wird … nun: schwierig.
„Erfolgreich“ dauerhaft Gedanken unterdrücken? Unmöglich.
Es ist nicht möglich, etwa wie in einem physischen Sinn Herr über seine Gedanken zu werden, d. h. sie im Zaum zu halten oder in ihre Schranken zu verweisen.
Zumindest nicht auf Dauer.
Das Gehirn hat eigene Regeln, die es zu beachten gilt
Das Gehirn unterscheidet nicht zwischen einer Bejahung und einer Verneinung. Deshalb sind Bücher mit dem Titel „Nie wieder Streit“ oder „Keine Angst mehr“ so wenig erfolgversprechend wie die analogen Ansagen oder Vorsätze.
„Ich sollte / will nie wieder Angst haben, wenn ich meinen Chef sehe“
Warum führt dieser Satz kaum dazu, dem Chef mutig zu begegnen?
Weil dieser Satz Angst und Chef in Verbindung bringt.
Substantive sind die wichtigsten Begriffe; mit gutem Grund heißen sie Hauptwörter. In der Sprache des Gehirns sind mit diesen beiden Substantiven umfangreiche Netzwerke und Erfahrungen verbunden.
Zu schwächeren Wörtern wie „nie“ oder „wenn“ gibt es im Gehirn kaum Referenzen. Diese Wörter passen grundsätzlich fast zu allem, deshalb sind sie unspezifisch.
Ein souveräner Umgang mit Gedanken – der ist möglich
Ach, da schau her: ein Gedanke, der mit der Erinnerung an viel Mühe oder einen alten Streit verbunden ist. Ein historischer Gedanke, an den ich jetzt, in der Gegenwart denke. (Wie wirkt es, wenn Sie einen Gedanken in dieser Weise innerlich kommentieren?
Angenommen, Sie hätten vor, statt dieses (von mir erdachten) Gedanken einen anderen Gedanken zu denken oder sich auf eine Beschäftigung einzulassen, bei der Sie der Gedanke nur stören würde: Wie erfolgreich wären Sie, wenn Sie diesen Gedanken aus sich herauswerfen wollten?
Es wird Ihnen nicht gelingen, den Gedanken zu unterdrücken.
Diese einfache Gedankentaktik gelingt hervorragend
Mit dem Prinzip der Gedankenwohnung können Sie jeden noch so drängenden Gedanken vorübergehend an einen inneren Ort bringen, so dass Sie Ihren Aufmerksamkeitsraum frei haben.
- Stellen Sie sich vor, ein Gedanke taucht auf. Nehmen wir an, es ist ein sehr großer Gedanke.
- Sie laden ihn elegant ein, in Ihrer inneren Gedankenhalle Platz zu nehmen. Vielleicht, so können Sie mit dem Gedanken sprechen, vielleicht wirst du ja im Laufe der nächsten Stunden und Tage etwas kleiner und weniger drängend. Währenddessen widme ich mich meinem Alltag und meinem Feierabend. Bis ich die Zeit finde, mich mit dir (du großer Gedanke) zu beschäftigen.
Warum ist dieser Umgang mit Gedanken so günstig?
Sie werten den Gedanken nicht ab. Sie versuchen auch nicht, sich gegen den Gedanken zu stellen oder ihn in der Versenkung verschwinden zu lassen.
Im Gegenteil: Sie widmen sich dem Gedanken, schenken ihm für einen Moment volle Aufmerksamkeit und geben ihm Raum (statt ihn aus Ihrem Raum herauszuwerfen).
Das Gehirn kann darauf angemessen gelassen reagieren. Wenn sich der Gedanke z. B. um das Thema Sicherheit dreht (verkleidet als Angst vor Unsicherheit), dann kann sich das Gehirn auf die Wiedervorlage des Gedanken einlassen.
Nicht funktionieren würde es hingegen, einen Sicherheitsgedanken entfernen zu wollen.
Immer dann, wenn das Gehirn (gefühlt) Sicherheit verliert, reagiert es (kompetent) mit Angst.
Logisch.
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