Warum positives Denken gelernt sein will
Positives Denken lernen: In dieser Anleitung zu aufbauend wirkendem Denken finden Sie systemisch erprobte Techniken aus der Beratungspraxis.
- Hier gewinnen Sie Einblicke in die Funktionsweise des Gehirns.
- Sie erfahren etwas über Zielkonflikte und Loyalitätskonflikte.
- Bei alledem werden Sie sehen, dass ein bemühtes Ausblenden von Tatsachen nicht zu einem positiven Ergebnis führen kann.
Positives Denken lernen?
Was erwarten Sie, wenn Sie positives Denken lernen suchen?
Ein paar hübsch aufbereitete Rezepte zum Glücklich-Sein? Dann ist diese Seite nichts für Sie. Hier erfahren Sie, wie Sie positiv wirkendes Denken lernen.
Was steht im Internet zum Thema positives Denken?
Sie finden auf Google Seite 1 viele „Rezepte“ zum positiven Denken. Auf den ersten Blick liest sich das toll. Doch wenn es um die Umsetzung geht, erfahren wir nicht, wie wir es anstellen sollen.
Einige der typischen Beispiele für die Tipps zum positiven Denken
- Negativen Gedanken keine Aufmerksamkeit geben
- Nachrichten filtern und weniger Social Media konsumieren
- Negative Menschen meiden
- Lächeln und dankbar sein
- Sport treiben
- Sich nicht mit anderen vergleichen
Sicher, das alles ist nicht falsch.
Aber wenn es damit getan wäre, hätten wir keine langen Wartelisten für Psychotherapie.
Positiv wirkendes Denken lernen
Lernen Sie hier in diesem Artikel und in „Gedankenwohnung“ (die Leseprobe im PDF-Format finden Sie hier) Denkweisen und Denkstrategien, die sich positiv auf Ihr Leben auswirken können.
Was ist der Unterschied zwischen positivem Denken (wie es oft verstanden wird) und positiv wirkendem Denken?
Positives Denken – die trivialisierende Form:
- „Don’t worry – be happy“ – hier eine Strophe aus dem Hit in direkter Übersetzung: „Du hast keinen Platz, wo du deinen Kopf hinlegen kannst – Jemand kam und nahm dein Bett – Mach dir keine Sorgen, sei glücklich – Der Vermieter sagt, deine Miete ist zu spät – Er muss vielleicht prozessieren – Mach dir keine Sorgen, sei glücklich“ Diese Anweisung muss wie Hohn auf alle wirken, die in Not sind.
- Das Glas ist halbvoll (statt halbleer). Mehr ist trotzdem nicht drin – oder auf dem Konto.
- Alles Negative hat auch eine positive Seite (das kann zynisch wirken, wenn man gerade gedanklich oder materiell im Keller ist)
Positiv wirkendes Denken – Handlungsbedarf erkennen, Veränderungen in den Denkprozessen vornehmen – und erfahren, wie das möglich ist
Im Unterschied zum trivialisierend positiven Denken (Realitätsverlust) ist das positiv wirkende Denken mit Realitätsgewinn verbunden.
Welche Art von Denken wirkt positiv?
Die Denkvorgänge müssen als stimmig erlebt werden.
Keine Beschönigungen: Wer sich angesichts von Mahnungen im Briefkasten einredet, dass alles in Ordnung wäre, täuscht sich. Das kommt dem Versuch gleich, durch Trinken zu vergessen.
Keine Dramatisierungen: Wer nach einem Jobverlust das Ende seines Lebens gekommen sieht, verpasst womöglich den Anruf eines Personalberaters, der ihm eine neue Stelle anbieten will.
Ambivalentes Denken kann sich positiv auswirken
Mit ambivalent meine ich nicht: unentschieden oder hin- und hergerissen.
Zu Ambivalenz (von lat. ambo = beide und valere = gelten) finden Sie wahrscheinlich überwiegend negative Beschreibungen. Zustand beschrieben. Ein ambivalenter Mensch wäre in einer Zwickmühle.
Tatsächlich ist Ambivalenz (oder sogar Multivalenz – Dr. Gunther Schmidt) die einzig realitätsbezogene Haltung.
Während ich das ungelöste Problem X habe (und eine Lösung in Vorbereitung ist), kann ich mich auf das Thema Y konzentrieren.
Während es in den kommenden Wochen viele Aufgaben für mich gibt, kann ich heute meinen freien Tag genießen.
Dieser Satz beschreibt eine Ambivalenz. Beides (vieles) existiert zeitgleich im Leben. Das ist kein Problem, sondern eine Tatsache.
Soll positives Denken negatives Denken neutralisieren?
Natürlich nicht.
Das ist wieder eine triviale Denkweise.
Solange der Mensch lebt, hat er auch Gedanken, die ihn nicht nur erfreuen:
- Fragen bezüglich der Zukunft
- Gesundheitliche Themen
Unterscheiden Sie Ihre Gedanken.
Seien Sie aufrichtig zu sich
Versuchen Sie bitte nicht, sich etwas einzureden. Nehmen Sie wahr, was Sie gerade erleben. Ordnen Sie Ihre Gedanken.
Wenn Sie wegen eines Verlustes traurig sind, so trauern Sie.
Während Sie Ihre Trauer erleben, können Sie zusehen, wie Ihre Kräfte zunehmen. Aber reden Sie sich nicht ein, der Verlust wäre halb so wild. Das kauft Ihnen Ihre Seele nicht ab – und sie könnte empfindlich reagieren.
Wissen Sie gerade nicht weiter, so nehmen Sie es wahr
Nicht weiterzuwissen, das kann eine sehr hilfreiche Erfahrung sein. Es kann zu einer Wende in Ihrem Leben führen, wenn Sie ahnen, dass es so nicht weitergeht – aber noch nicht wissen, wie. Es ist keineswegs egal, wenn Sie nicht weiterwissen.
Ein „Don’t worry, be happy“ wäre hier fatal.
In Phasen der Ungewissheit, in Krisen, kommen Suchprozesse in Gang.
Positiv wirkendes Denken ist hier: Das ist eine Herausforderung für mich! Ich weiß zwar noch nicht, wie es weitergehen wird, aber ich habe alle Ressourcen und Kompetenzen für eine produktive Entwicklung und nutze sie.
Wenn Sie spüren, wie Ihre Kräfte nachlassen, behaupten Sie nicht das Gegenteil
Reagieren Sie adäquat.
Wenn Sie erschöpft sind, ist das Glas nicht halbvoll.
Auch das Lächeln nützt hier nur bedingt.
Setzen Sie sich konstruktiv mit Ihrer Situation auseinander:
Was muss ich wirklich jetzt erledigen (z. B. den Herd ausschalten)?
Was kann warten? Und nein: das ist keine Prokrastination. Das ist ein wirtschaftlicher Umgang mit Ihren Ressourcen.
Lernen Sie, Zielkonflikte zu erkennen
Ja, es ist anstrengend, darüber nachzudenken. Und es fühlt sich auch nicht sehr positiv an:
Was will ich erreichen – und womit würde das Erreichte in einem Konflikt stehen? Wenn Sie sich z. B. vornehmen, dem Kollegen Hilfe bei der Präsentation anzubieten, wie könnte es wirken: Könnte sich der Kollege so fühlen, als ob Sie ihm diese Arbeit nicht zutrauen?
Positiv wirkendes Denken ist konstruktiv im konstruktivistischen Sinn
Was benötigen Sie, wenn Sie einen vorteilhaft wirkenden Denkvorgang gestalten wollen?
Sie müssen Zugang zu allem haben, was vorhanden ist.
Nehmen wir als Beispiel, dass Sie eine Krise in Ihrem Unternehmen oder in Ihrer Familie meistern müssen. Eine Krise ist kein Grund zum Jubel, also bitte kein triviales „Wird schon werden – alles gut.“
Was ist das Baumaterial, aus dem Sie Ihre Lösung entwickeln können?
Erkenntnisse über Ihre bisherigen Lösungsversuche – was hat funktioniert, was nicht?
- Ihr bisheriges Denkmodell – was hatten Sie bisher ausgeschlossen?
- Die guten oder weniger guten Ratschläge anderer Menschen – wie wird es auf andere wirken, wenn Sie gestärkt aus Ihrer Krise hervorgehen?
Wie sieht es in der Gedankenwohnung aus, wie geht die Geschichte weiter, wo beginnt Ihre Geschichte?
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